Der Verein mit Herz
Und hier noch der Link zu den Bildern des Tanzsportclub Grün-Gelb : Link
Aus der Taunus Zeitung:
„Das ist nicht überall der Fall, zwei Vereine treffen sich auf einem Ball“, reimte Horst Morscheck in seinen einleitenden Worten zu einem Sketsch. Die zwei Vereine, von denen er sprach, waren der Tanzsportclub Grün-Gelb sowie der Tennisclub Neu-Anspach (TCNA), und die Chemie zwischen Tennisschlägern und Tanzschuhen scheint zu stimmen.
Beide Clubs harmonierten bestens, kein Vergleich zu dem Witze erzählenden Ehepaar in dem angekündigten Sketch, den das „1. Anspacher Kult(ur) Theater zum Programm beisteuerte. Das war in einem zweiten Sketsch – ein Ehepaar beim Arzt – nicht viel besser. Erst hatte der Mann, dann seine Frau nichts zu lachen, das Publikum aber dafür umso mehr. Die Gäste kamen zahlreich, und es musste sogar noch spontan eine Tischreihe dazugestellt werden, um sie alle mit einem Sitzplatz zu versehen.
Um 20 Uhr begann das Spektakel im Bürgerhaus, eine halbe Stunde vorher war schon Einlass, und kaum hatte die Kapelle die ersten Takte gespielt, füllte sich auch schon die Tanzfläche.
Dreivierteltakt, langsam oder schnell, Foxtrott oder Quickstepp, Cha-Cha-Cha oder Rumba wechselten, und ab und zu erklang auch ein Tango. Jeder Lieblingstanz war dabei, und die Discofox-Liebhaber gingen auch nicht leer aus.
Richtige Mischung
WEAP, Werner Erkers Party-Band, fand die richtige Mischung, startete als Tanzkapelle mit Standards fürs Parkett, und das Trio erkannte an den abgelegten Jacketts der Herren, wann sie mehr Partymusik zumischen mussten. Da mit dem TSC ein Tanzsportverein Teil des Veranstalterpaars war, waren natürlich viele versierte Tänzer auf der Tanzfläche, so dass die Zuschauer immer etwas zu sehen bekamen.
Zu sehen oder besser zu bestaunen bekamen sie dort auch vollendete Tanzkunst. Nicht ohne Stolz kündigte die den Abend moderierende Grün-Gelb-Vorsitzende Gerti Liedke noch vor den Sketschen den ersten Höhepunkt des Programms an. Der Showtanz des Standardpaares Verena Liedke und Hendrik Schleicher war eine Augenweide und ließ die Besucher ob der Anmut, Eleganz und Leichtigkeit, mit der die beiden über das Parkett schwebten, schwärmen. Die Vorsitzende stellte das Paar und die Tänzerin, die lange Trainerin im Verein war und ihm heute noch eng verbunden ist, vor – und dies nicht zuletzt, weil Verena Liedke die Tochter der Vorsitzenden ist.
Hatte Hendrik Schleicher seine Standardpartnerin immer fest im Arm, so ließen die Rock ’n’ Roller ihre Partnerinnen auch schon mal fliegen, wirbelten sie ohne Bodenhaftung um den Hals und Rumpf, ließen sie über den Rücken gleiten und fischten sie zwischen den Beinen hervor wieder nach oben. Die Rock-’n’-Roll-Trainer (Kerstin Bauer-Eifler und Carsten Eifler) führten den akrobatischen Leistungstanzsport vor, und eine eigene Rock-’n’-Roll-Gruppe des TSC stand dem kaum nach. Die Grün-Gelben haben mit „Viva la danza“ auch eine Showtanzgruppe, die etwas fürs Auge bot. Als Horror-Vamps begeisterten sie, und die St. Marien Bobbeshopser bewiesen in Lederhosen und Zipfelmütze mit einer „Hüttengaudi“, dass Tanzen nicht nur elegant, akrobatisch oder monstermäßig und schon gar keine Zauberei sein muss, sondern auch einfach nur Gaudi sein kann.
Zauberei war aber auch im Programm, so verblüffte Zauberer Michael Engesser das Publikum mit einigen Tricks und zauberte einer Besucherin sogar den BH aus dem Dekolleté.
Wie das gelang, dürfte für viele ein Rätsel bleiben, eine gelungene Sache aber war der gemeinsame Frühlingsball des TSC Grün-Gelb und des Tennisclubs, der den Ball im 40. Jahr seines Bestehens ausrichtete.